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Mit Gott unterwegs

Hast du schon gewusst, dass es beim neuen Bibeljournal eine weitere Kategorie gibt? Nach dem Bibelstudium gibt es nun ein paar Extrazeilen mit der Überschrift  „Mit Gott unterwegs“. 

Sie sollen dich einladen, dir konkret etwas vom Wort Gottes in deinen Alltag mitzunehmen. 

 

1. Konkret werden ... wozu? 

Letztens in meiner Bibelrunde habe ich erst wieder gemerkt, wie wichtig das ist! Wir haben lange über den Bibeltext gesprochen und dann hat jeder einen Satz formuliert, was er sich jetzt konkret für sein Leben mitnimmt bzw. was er umsetzen möchte. 

Dieser eine Satz ist mir die darauffolgende Woche immer wieder eingefallen. Alle anderen spannenden Details, die wir besprochen haben interessanterweise nicht so 😅 Was ich damit sagen möchte: Lasst uns konkret werden und mit Gott durchs Leben gehen, sozusagen unterwegs sein. 

 

Einige Beispiele: 

  • WIE kann ich diese Wahrheit, die ich in der Bibelstelle erkannt habe, leben? (z.B. Wahrheit über meine Identität aufschreiben und sie immer wieder lesen, um sie mit meinem ganzen Herzen aufzunehmen)
  • WIE kann ich diese Eigenschaft Gottes, von der ich in der Bibelstelle gelesen habe, mehr in meinem Leben erleben? (z.B. Ein Gebet formulieren und Gott in eine bestimmte Situation einladen, wo ich mich danach sehne, ihn zu erfahren.)
  • WIE kann ich diese Haltung, die in der Bibelstelle vorkam, einüben? (Wie kann ich Jesus - aus und mit seiner Kraft - konkret ausstrahlen?)

Es geht nicht darum einen bloßen Vorsatz zu formulieren, so als würde das Christsein daraus bestehen, mit aller Kraft seinen Charakter zu verändern um irgendwann ein Mensch ohne Fehler zu werden. Das ist bestimmt eine Folge, aber nicht das Ziel. 

 

Es geht darum Jesus sichtbar werden zu lassen in unserem Leben. Wir sind Abbilder Gottes. Wir repräsentieren den dreifaltigen, allmächtigen, ewigen und liebenden Gott. Das ist unsere Berufung, das ist unsere Aufgabe. Das Ziel ist nicht "Wie kann ich ein besserer Christ werden? ", sondern "Wie kann ich heute bei Jesus sein und Ihn in meinem Leben ausstrahlen? " Das hat natürlich zur Folge, dass ich einige Dinge in meinem Leben ändern werde, aber sie sind dann nicht im Fokus, sondern Gott selbst ist der Mittelpunkt all meiner Bemühungen.

 

2. Mit Gott, in Gott, durch Gott ...unterwegs 

 

Allein AUS und MIT der Kraft Gottes kann das geschehen. Ohne Gott, also aus meiner eigenen Kraft, sind meine Bemühungen, und seien sie noch so gut gemeint, früher oder später zum Scheitern verurteilt. Alles Tun muss immer aus der Begegnung mit Ihm entspringen. 

 

Im Johannesevangelium heißt es: 

 

Bleibt in mir und ich bleibe in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so auch ihr, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. 

Joh 15, 4-5 (EÜ)

 

E.Baumann hat mir in ihrem Buch "Diener aus einer anderen Welt" diese Bibelstelle unter einem völlig neuen Blickwinkel näher gebracht. Sie spricht davon, dass das was Gott durch und mit uns vollbringt einen Wert für die Ewigkeit hat. Das was wir Menschen aus unserer eigenen Kraft machen, mag zwar oft imposant sein, aber es hat keinen Wert für die Ewigkeit. 

 

Diese Zeilen " Mit Gott unterwegs" sollen dich also anregen, mit Blick auf die Ewigkeit zu leben. Das können wir, indem wir in unserem Alltag mit dem Wort Gottes und aus seiner Kraft leben. Also in der sichtbaren Welt aus göttlicher Versorgung zu leben.

 

Das ist möglich, weil die sichtbare Welt und die unsichtbare Welt (das Reich Gottes, das Himmelreich) miteinander verwoben sind. Wir leben in zwei Welten gleichzeitig. Es gibt nicht die eine sichtbare Welt, in der wir leben und immer wenn wir beten "berühren" wir die andere unsichtbare Welt und treten dann wieder heraus. Nein, Gott ist immer da. Es gibt keine heiligen und unheiligen Zeiten. Gott geht den ganzen Tag mit, sonst könnten wir ihn gar nicht in unserem Alltag erfahren. Er verschwindet nicht, wenn wir unser Journal zuschlagen oder unsere Gebetszeit beenden. Beide Welten sind eine Realität. Deine Familie, deine Probleme, deine Gefühle sind genauso echt, wie die Wahrheiten über Gott und deine Identität in Ihm. Die Frage ist nicht, ob Gott da ist, sondern ob ich mir dessen bewusst bin, dass er jederzeit da ist. Die Frage ist, ob das Reich Gottes für mich eine Realität ist. Durch Jesus Tod und Auferstehung haben wir 24 Stunden Zugang zum Vater und zu seinem Reich. Der Vorhang ist zerrissen und wir können sozusagen jederzeit (und nicht nur einmal im Jahr wie im Alten Bund) ins Allerheiligste! 

 

In das zweite Zelt aber geht nur einmal im Jahr der Hohepriester allein hinein, und zwar mit dem Blut, das er für sich und für die unwissentlich begangenen Vergehen des Volkes darbringt. Damit macht der Heilige Geist deutlich, dass der Weg in das Heiligtum noch nicht offensteht, solange das erste Zelt noch Bestand hat.

Hebr 9,7-8

 

Und siehe, der Vorhang riss im Tempel von oben bis unten entzwei.

Die Erde bebte und die Felsen spalteten sich.

Mt 27, 51

 

Wenn wir daran glauben, dann dürfen wir Gott ganz real in unserem Alltag erwarten. Bei Hausarbeiten, in der Arbeit beim Meeting, beim Spielen mit unseren Kindern, beim Kaffee mit einer Freundin - einfach immer. Diese Tatsache rückt einfache, unscheinbare Tätigkeiten auch in ein völlig neues Licht. Putzen wir mit Gott, hat es einen Wert für die Ewigkeit. Putzen wir ohne Gott, ist das Zimmer sauber, aber es hat keinen Wert für die Ewigkeit.

 

Daher möchte ich dich ermutigen: Sprich mit Gott über deine Aufgaben und dann lade ihn ganz konkret ein, dir dort zu begegnen. Erlebe göttliche Versorgung durch sein Reich, in das du hineingeboren bist. Sei mit Gott unterwegs. 

 

Diese Sicht der beiden Welten, in denen wir gleichzeitig leben dürfen, finde ich einfach so genial, daher noch ein paar Beispiele um diesen Lebensstil konkreter werden zu lassen. 

  • Lege deine Kinder, mit von Gott versorgter Geduld, am Abend nieder und strahle so Jesus aus. (Hier habe ich den totalen Unterschied in meinem Leben gemerkt!)
  • Gehe in die Schule/Arbeit mit einer von Gott geschenkten Freude und strahle so Jesus aus. (Auch wenn du es nicht fühlst, entscheide dich für seine Freude, denn sie ist eine Realität.)
  • Erledige lästige Pflichten, mit einer von Gott geschenkten Liebe, treu und sorgfältig. (Nicht weil du es als "guter Christ" musst, sondern weil Gott dir genau dabei begegnen möchte.)  

Was immer Gott dir auch in der Begegnung mit Ihm offenbart (im Gebet, beim Bibellesen ..) - Lebe es mit, durch und in IHM. 

 

Gebet: 

Vater, ich danke dir, dass du mich dein Kind nennst. Danke, dass ich damit Erbin deines Reiches bin und mir alle göttlichen Ressourcen jederzeit zur Verfügung stehen. Danke für deine Errettung und Erlösung durch Jesus Christus. 

Ich bitte dich, lass mich dein Reich immer mehr erkennen und wahrnehmen, damit ich noch mehr mit dir, durch dich und in dir leben lerne. 

Amen. 

 

Viel Segen, 

deine Paulina

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